Vier wichtige Schritte für gesundes Klima und Ernährung
Susanne | 2 Minuten Lesezeit
Das wirst du hier lernen
Welche Rolle spielen Lebensmittel beim Klima?
Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Erzeugung und Produktion von Lebensmitteln sind dabei ein vielfach unterschätzter Faktor und gibt es denn besonders klimaschädliche Lebensmittel und wie sieht ein klimafreundlicher und gesunder Speiseplan aus? Wie sollen wir uns denn nun richtig ernähren und umweltfreundlich verhalten?
Es geht um die persönliche Gesundheit und um die planetare Gesundheit, also Gesundheit für unseren Planeten und beide sind sehr wichtig, denn wir haben nur Eine. Eine Erde und eine Gesundheit. Wir halten fest:
Eine gesunde, nährstoffreiche und gleichzeitig nachhaltige Ernährung ist kein Zielkonflikt, sondern vereinbart die Forderungen nach einer nachhaltigen und klimagerechten Lebensweise.
Es geht mir in diesen Artikel vorrangig um das Thema Lebensmittel und Ernährung. Lebensmittel spielen eine wichtige Rolle in Bezug auf Nachhaltigkeit, da ihre Herstellung, Verarbeitung und Transport wertvolle Ressourcen wie Wasser und Energie verbrauchen und damit zu Umweltbelastungen beitragen können.
- Eine nachhaltige Ernährung bedeutet Lebensmittel auszuwählen, die auf nachhaltige Weise produziert wurden und die Umwelt und die Gesundheit schonen. Die entsprechenden Lebensmittel- und Futtermittelgesetze sind verpflichtet, diesen hohen Standard zu gewährleisten und zu fördern, damit der Verbraucher „automatisch“ diese Lebensmittel im Markt findet und auswählen kann.
- Lebensmittel sind zu bevorzugen, die aus regionalen und saisonalen Quellen stammen, um Transportwege und CO2-Fußabdrucke zu minimieren.
- Auch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung trägt zu einer nachhaltigen Ernährung bei, indem sichergestellt wird, dass Lebensmittel vollständig genutzt werden und nicht im Müll landen.
Schauen wir uns doch mal an, welchen Beitrag jeder einzelne täglich bei Einkauf und Ernährung leisten kann.
- Eine überwiegend pflanzliche Ernährung (80 Prozent pflanzliche Lebensmittel, 20 Prozent tierische Lebensmittel),
- IMMER Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen, Linsen) Vorrang geben,
- Regionale und saisonale Produkte bevorzugen,
- Tierische Lebensmittel sind ein wertvolles „Add-On“ und nicht die tägliche Hauptsache,
- Vorrangig Leitungswasser trinken – siehe auch meinen Blogpost zu Wasser: https://susannedoring.com/wasser-lebensmittel-nummer-eins/
- Lebensmittelverschwendung um die Hälfte reduzieren,
- Mahlzeitenplanung durchführen (spart Zeit, Geld und Stress),
- Bioprodukte einkaufen und verzehren, soweit verfügbar.
Wie sieht ein gesunder nachhaltiger Tages-Speiseplan aus?
- Gemüse: 300 g pro Tag – drei Portionen oder mehr,
- Stärkehaltiges Gemüse wie Kürbis/Pastinake/Kartoffel – 50 g pro Tag,
- Obst 200 g pro Tag – zwei Portionen pro Tag,
- Vollkorngetreide – 200 g pro Tag – 2 – 4 Portionen pro Tag,
- Hülsenfrüchte – 75 g pro Tag – 1 gekochte Portion pro Tag (siehe meinen Blogpost: https://susannedoring.com/huelsenfruechte/
- Nüsse und Samen – 50 g pro Tag – 1 Handvoll pro Tag (siehe meinen Blogpost zu Walnuss: https://susannedoring.com/walnuss/
- Hochwertige Öle – 50 g pro Tag – 2 – 4 EL pro Tag,
- Milchprodukte – 150 g pro Tag – 1 Joghurt pro Tag (siehe meinen Blogpost zu Probiotika: https://susannedoring.com/probiotika/
- Eier und Fisch – abwechselnd und jeweils 1 – 2 Portionen pro Woche,
- Fleisch 1 – 2 Portionen (Handteller) pro Woche.
Sichtbaren Haushaltszucker weglassen, wenig nachsalzen, viele Kräuter und Gewürze verwenden und mindestens 8 Gläser Wasser pro Tag trinken
Nach “Eat Lancet Commission” Summary Report 2019 – Seite 10
https://eatforum.org/content/uploads/2019/07/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf
Es gibt derzeit viele Diskussionen um Fleisch und Milch bezüglich klimatischer Auswirkungen. Ohne in die derzeitige Diskussion einsteigen zu wollen, liefern Fleisch und Milch/Milchprodukte hochwertiges Protein und Eisen, das aus tierischem Lebensmittel besser in den Körper aufgenommen werden kann. Wenn Fleisch und Milch in moderaten Mengen pro Woche im Speiseplan zu finden sind, ist dies aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr positiv zu bewerten.
Dies wird auch vom Bericht der FAO in Zusammenarbeit mit der WHO verdeutlicht, dass tierische Lebensmittel einen wertvollen Beitrag in der globalen Ernährung spielen:
https://www.fao.org/documents/card/en/c/cc3912en
Vier Schritte zur klimafreundlichen gesunden Ernährung
Was kann jeder tun?
Jede noch so kleine Handlung oder Beitrag ist der Weg in die richtige Richtung und lohnt sich immer – für die eigene Gesundheit und die Gesundheit für den Planeten.
So geht gesund und nachhaltig essen!
- Überwiegend pflanzlich essen
Die Produktion der einzelnen Lebensmittel wirkt sich unterschiedlich stark auf Klima und Umwelt aus. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte haben die mit Abstand besten Klimabilanzen, insbesondere wenn es sich um regionale und saisonale Erzeugnisse handelt. Mit der Klimabilanz eines Lebensmittels wird der Gesamtbetrag an Treibhausgasen bezeichnet, die bei der Erzeugung entstehen.
Eine pflanzenbetonte Ernährung hat auf die menschliche Gesundheit sehr positive Auswirkungen: sie ist kalorienarm, enthält viele Ballaststoffe und ist sehr nährstoffreich mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Reichlich Pflanzen in der Ernährung sorgen für eine gute Verdauung, eine klare und reine Haut, schöne Haare und machen den Körper immunstark. Pflanzliche Lebensmittel enthalten weniger Fett und gesättigte Fette als tierische Lebensmittel. Die gesundheitlichen Vorteile dieser Ernährungsweise sind wissenschaftlich belegt und sie entsprechen nationalen und internationalen Ernährungsempfehlungen.
- Abfall von Lebensmitteln reduzieren
Ein Drittel aller Lebensmittel landet in Deutschland in der Tonne und die Hälfte davon entsteht in privaten Haushalten. Es gibt viele Ideen und Alternativen um der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten. Eine Mahlzeitenplanung hilft hierbei, die richtigen Mengen zubereiten und kreativ in der Resteverwertung zu werden. Dabei kann viel Geld gespart werden.
https://www.toogoodtogo.com/de
https://www.zugutfuerdietonne.de/
https://food.ec.europa.eu/system/files/2021-11/fw_lib_poster_reduce-food-waste-daily_de.pdf
- Bio bevorzugen
Wir entscheiden mit unserem Geldbeutel welche Form der Landwirtschaft wir unterstützen. Die biologisch organische Landwirtschaft fördert die Artenvielfalt und setzt sich für den Schutz von Böden und Gewässern ein. Mit dem Kauf von Bio-produkten fördern wir eine nachhaltigere Landwirtschaft.
Allerdings ist die Produktivität in der biologisch-organischen Landwirtschaft niedriger als in der konventionellen und deshalb haben Bio-Produkte nicht selten sogar eine schlechtere Klimabilanz, denn der Ertrag pro Fläche spielt in einer Welt der globalen Flächenknappheit eine zentrale Rolle für den CO2-Fussabdruck.
Um eine wachsende Weltbevölkerung zu ernähren brauchen wir eine effiziente und nachhaltige Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Methoden müssen den besten Kompromiss zwischen Effizienz und Nachhaltigkeit finden.
- Regional und Saisonal
Welche Tomate ist nun klimafreundlich? Eine aus Spanien, den Niederlanden oder die regionale Tomate aus Nordrhein-Westfalen? Die Antwort ist nicht so einfach und hängt von der Jahreszeit, den Produktionsbedingungen, dem Transport und der Verpackung ab. Als Faustregel kann man sagen, dass frisch, regional und saisonal die bessere Klimabilanz im Vergleich zu importierter Ware hat. Um zu wissen, wann etwas Saison hat helfen Gemüse und Obstkalender
Was sagt die Deutsche Gesellschaft zur Ernährung (DGE) zur nachhaltigen Ernährung?
https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/nachhaltigkeit/planetary-health-diet/
Die „Planetary Health Diet“ stimmt weitgehend mit den DGE-Empfehlungen der DGE zur vollwertigen Ernährung überein.
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE | DGE
Auch die empfohlenen Lebensmittelmengen liegen im Bereich der Orientierungswerte der DGE. Ebenso wie die DGE-Ernährungsempfehlungen beinhaltet diese Ernährung größtenteils pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und hochwertiges Pflanzenöl. Sie enthält geringe bis moderate Mengen an Fisch und Geflügel sowie keine oder nur geringe Mengen an rotem Fleisch, an verarbeitetem Fleisch, zugesetztem Zucker und Weißmehlprodukten.
Die Ergebnisse der EAT-Lancet-Kommission bestätigen neben weiteren internationalen Bewertungen erneut, dass die Umsetzung von Ernährungsempfehlungen nachweislich die Gesundheit fördert und die Umwelt schont.
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